Bereits im September 2001 wurde die auf Sylt und in Südafrika lebende Marlis Schaper auf vernachlässigte und hungernde Kinder in Hout Bay aufmerksam. Zwar war der örtliche, private Kindergarten, der durch die Initiative von Marlene und Johann van der Walt organisiert wurde, für die Betreuung der Kinder zuständig, nicht jedoch für deren Versorgung mit Nahrung. Die Bilder von Kindern mit aufgetriebenen Hungerbäuchen und schlimmen “Triefnasen” prägten sich so deutlich in das Alltagsbild von Marlis Schaper ein, dass sie begann, die Motive dafür zu recherchieren. „Mangelhafte Ernährung“ benannte eine kirchliche Einrichtung den Grund für dieses menschenunwürdige Dasein. Oft sind die Folgen dieser Vernachlässigung nachhaltig und oft werden die daraus resultierenden Schäden zu spät oder gar nicht erkannt, so dass sie irreparabel für die Kinder sind.

Vom Elend dieser Kinder berührt, wurde Marlis Schaper auf der Stelle aktiv und kaufte fortan täglich Obstportionen für alle 80 Kinder im „Little Lambs“.

Doch das reichte bei Weitem nicht aus, um die haarsträubenden Mängel in der Versorgung der Kinder zu beseitigen: So stand ihnen lediglich eine Bau-Container-Toilette zur Verfügung, die aber aus Geldmangel nicht gereinigt werden konnte. Es gab keine Stühle, keine Tische oder Decken für die Kleinkinder. Außerdem fehlte Vieles mehr. Dinge, von denen wir uns in unserer selbstverständlich komfortablen Welt nicht vorstellen können, dass sie nicht da sind. Kurz:  Es herrschten katastrophale Zustände.

gebaeudeansicht-kindergarten-510Im Jahr 2005 konnte der Hort auf ein neues Gelände verlegt werden. Es ist der Großzügigkeit von Marlena und Johann van der Walt zu verdanken, dass dieses Grundstück den „Little Lambs“ für 25 Jahre kostenlos zur Verfügung steht.

Von nun an gab es kein Halten mehr, es wird gegraben, gemauert und gewerkelt, wie die Bilder eindrucksvoll beweisen. k-_wsb_240x178_Baustelle

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Eine Initiative folgte der anderen und heute sind es bereits 260 „Little Lambs“, kleine Kinder im Alter zwischen zehn Monaten und sechs Jahren, die in der Obhut des Kindergartens wohl behütet werden. Hier lernen sie spielend, dass man sich vor dem Essen die Hände wäscht, dass man sich regelmäßig gesund ernähren kann und dass man sich die Zähne nach dem Essen putzt und Mittags schlafen darf. Hier erfahren sie, dass Lernen und Bildung zum Leben gehören, genauso wie Verantwortung, Fürsorge und Liebe – nicht nur Gewalt, Drogen, Dreck, Armut, Hass und Hoffnungslosigkeit.

So erhalten die Kleinen seit 2006 neben der täglichen Obstration auch eine warme Mahlzeit, es wurde eine Brotausgabe eingerichtet und 2008 begann man mit einem Anbau von 450 Quadratmetern und dem Spielplatz für Kleinkinder.

Kinder mit SchubkarreDas war der Start zur Sanierung des Platzes und der bestehenden Gebäude, sowie der Errichtung der neuen Bauten, mit insgesamt 11 Klassenräumen, 17 Toiletten, einer Küche, einer großen überdachten Terrasse, einem Parkplatz und vielem anderen mehr. Diese umfassende Aktion wurde von Jan Summs begonnen, weitergeführt durch die Baufirma Mike Naumann-Construction und 2012 beendet durch Sean Woudsberg`s Handy Works.  Die Restfinanzierung kam dann durch eine großzügige Spende einer großen deutschen Stiftung, sowie vielen kleine Spenden zustande.

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